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Was ist KDE?

Die KDE-Gemeinschaft ist eine internationale Entwicklergruppe, die sich der Zusammenstellung einer freien und nutzerfreundlichen Erfahrung im Umgang mit Computern verschrieben hat; dabei wird eine fortschrittliche grafische Oberfläche, eine umfassende Bandbreite an Anwendungen zur Kommunikation, zum Arbeiten, aus dem Bildungs- und Unterhaltungsbereich sowie eine Plattform für die einfache Erstellung neuer Anwendungen angeboten. Wir sind dabei stark darauf fokussiert, innovative Lösungen für alte und neue Probleme zu finden, in einer lebhaften Atmosphäre, die Raum für die Erkundung neuer Möglichkeiten bietet.

KDE-Software in Debian

Plasma von KDE ist eine der möglichen grafischen Oberflächen (vgl. engl. DesktopEnvironment) im DebianDesktopHowTo.

Informationen zur Software von KDE in Debian finden sich auf der Webseite der Debian-Qt/KDE-Betreuer.


Installation

Es gibt drei mögliche Vorgehensweisen, die KDE-Plasma-Oberfläche in Debian zu installieren:

Installationsanleitung

Beschreibung

KDE (Volle Veröffentlichung des Arbeitsbereichs, der Anwendungen und der Frameworks)

kde-full -Paket

Die standardmäßige/Upstream-Veröffentlichung

KDE (Eine gebräuchliche Sammlung an Paketen für eine schmalere, flexiblere KDE-Umgebung, gerade im Vergleich zu kde-full)

kde-standard -Paket

Debians Auswahl gebräuchlicher KDE-Pakete

KDE Plasma Desktop

kde-plasma-desktop -Paket

Minimale Arbeitsumgebung. Die obigen Pakete hängen davon ab.

KDE Plasma-Task

task-kde-desktop -Paket

Debians Auswahl an Anwendungen für eine KDE-Umgebung
Das wird auf neu aufgesetzten Systemen installiert.
Einige KDE-fremde Anwendungen sind enthalten: firefox, gimp, orca

Installation der "KDE Plasma-Oberflächen"-Task

KDE Plasma und seine Standardanwendungen können in Debian auch nach dem initialen Installationsprozess des Systems über die "KDE Plasma-Oberflächen"-Task installiert werden. Das bedeutet, dass das task-kde-desktop -Paket installiert werden muss.

In diesem Fall ist die "KDE Plasma-Oberflächen"-Task ein Metapaket, dass keine eigenen Dateien enthält, sondern von allen relevanten KDE-Paketen abhängt. Die Installation wird folglich all jene installieren.

Soll alles, was auf diesem Wege hinzugefügt wurde, zu einem späteren Zeitpunkt entfernt werden, kann das task-kde-desktop -Paket, dass zuvor installiert wurde, entfernt werden und der Befehl apt autoremove ausgeführt werden. Dieser Befehl entfernt alle Pakete von dem System, die nicht manuell installiert worden sind und keine Abhängigkeit anderer Pakete darstellen. In diesem Fall werden also alle Pakete entfernt, die über die Installation des Pakets task-kde-desktop in das System gelangt sind, da dieses nicht länger von ihnen abhängt.

Nutzung selbst-gebauter (Teile der) KDE Frameworks 5, von Plasma 5, KDE-Anwendungen

Siehe hierzu den englischsprachigen Artikel zur Nutzung selbst-gebauter (Teile der) KDE Frameworks 5, von Plasma 5, KDE-Anwendungen.


Natürliches Aussehen von GNOME/GTK-Anwendungen

Anwendungen, die mit dem GTK-Toolkit gebaut wurden, könnten sich durch die Nutzung eines anderen GUI-Toolkits schlecht in die KDE Plasma-Oberfläche einpassen. Um diese Unterschiede umgehen zu können, bietet das Standard-Thema von KDE, namentlich "Breeze" auch eine GTK-Version, die über die Installation des Pakets breeze-gtk-theme hinzugefügt werden kann.

Um das genutzte GTK-Thema festschreiben zu können, müssen die Pakete kde-config-gtk-style und kde-config-gtk-style-preview installiert werden. Nach der Installation, wird die Sektion zur Konfiguration der GTK-Themen im Abschnitt des Anwendungs-Aussehen der Systemeinstellungen von KDE auffindbar. Dabei kann dieses Menü entweder als Reiter oder als Knopf mit einer Beschriftung wie "Konfiguration des Stils von GNOME/GTK-Anwendungen" dargestellt werden. Im Allgemeinen ist es eine gute Idee, sowohl das Thema für GTK2 als auch GTK3 auf Breeze oder Breeze-Dark zu setzen.


Problembewältigung und Tipps

Leistung/Darstellungsprobleme

Sollten Probleme mit der Leistung oder Darstellungsfehler auftreten, können die Einstellungen im Abschnitt Compositor der Systemeinstellungen von KDE angepasst werden. Die Leistung und Stabilität des Systems können meist durch einen Wechsel des "Darstellungs-Backends" zu XRender verbessert werden; das betrifft insbesondere bei der Verwendung von NVIDIA-Karten mit dem proprietären Treiber zu. Dabei werden ein paar Effekte der Arbeitsfläche abgeschaltet.

Bei besonders schwachen Systemen kann der Compositor über die Tastenkombination Alt-Shift-F12 vollständig abgeschaltet werden. Dabei werden alle Effekte deaktiviert und es kann zu Bildverzerrungen (vgl. engl.: screen-tearing) kommen, allerdings wird so ein massiver Geschwindigkeitsgewinn auf älteren oder billigeren Rechnern möglich. Im zugehörigen Abschnitt der Systemeinstellungen befindet sich außerdem ein Auswahlkästchen, mit dem der Compositor beim Start abgeschaltet bleiben soll, was den Ablauf bei zukünftigen Neustarts automatisiert.

Querelen mit GNOME (GTK)

Sollten grafische Probleme mit GNOME (oder irgendeiner anderen GTK-basierenden Oberfläche) auftreten, die durch KDE ausgelöst worden sein könnten, kann der Anwendungsstil der GTK-Anwendungen über die Systemeinstellungen von KDE angepasst werden. Beispielsweise können so Probleme behoben werden, bei denen dunkle Themen nicht auf Text oder andere Elemente der Benutzeroberfläche angewendet werden, was ansonsten zu unbenutzbaren Teilen des Systems führen würde.

Sollte das dunkle Thema, dass in GNOME verwendet wird, festgelegt werden, sollten keine Probleme auftreten.

Auf älteren Systemen kann man auch versuchen, die Datei ~/.config/gtk-3.0/gtk.css anzupassen.

Die Zeile "@import 'colors.css';" sollte dabei durch das Hinzufügen eines #-Zeichens auskommentiert werden, so dass die Zeile wie folgt aussieht:

# @import 'colors.css';

Unschöner Anmeldebildschirm

Das Standardthema für den SDDM-Anmeldebildschirm unter Debian mag einigen ein wenig antiquiert vorkommen. Abhilfe schaffen die Pakete kde-config-sddm und sddm-theme-debian-breeze, um das modernere Breeze-Thema für den Anmeldebildschirm hinzuzufügen. Dieses kann dann über den Abschnitt Anmeldebildschirm (SDDM) der Systemeinstellungen von KDE gesetzt werden. Dabei wird standardmäßig das voreingestellte KDE-Hintergrundbild verwendet, wobei auch ein eigenes Hintergrundbild für diesen Bildschirm festgelegt werden kann.

Doppelklick zum von Dateien und Ordnern

Standardmäßig nutzt implementiert KDE unter Debian einen Einfachklick zum Öffnen von Dateien und Ordnern. Das ist praktisch, wenn Tablets oder andere Geräte mit einem Touchscreen genutzt werden, kann aber auf Desktop-Systemen unzumutbar wirken. Bei älteren KDE-Systemen war die entsprechende Einstellungsoption bei den restlichen Maus-Einstellungen zu finden, dort, wo auch die Mausbeschleunigung, -geschwindigkeit und so weiter eingestellt werden. Bei neueren Versionen ist diese Einstellungsmöglichkeit in den Abschnitt Allgemeines Verhalten der Systemeinstellungen von KDE verschoben worden.

Wayland, Touch-Bildschirme, automatisches Drehen und hi-DPI

Plasmas Wayland-Sitzung und die zugehörige Anmeldeoption können über das Paket plasma-workspace-wayland installiert werden. Im Vergleich zu KDE unter Xorg werden unter Wayland Touchscreens und Bildschirmtastaturen, die sich beim Auswählen einer Textbox öffnen sollen, wesentlich besser unterstützt. Weitere Stärken von Wayland sind die Autorotation von Tablets und die automatische Konfiguration von hi-DPI-Bildschirmen, auch bei komplexen Setups mit mehreren Bildschirmen unterschiedlicher Auflösungen.

Die Unterstützung für Wayland ist allerdings noch nicht vollständig ausgereift. Beispielsweise sind auch andere Anwendungen betroffen, sollte der Compositor abstürzen. Das Ändern des globalen Themas kann zum Abstürzen der vollständigen Sitzung führen. Die Aktivitäten-Funktion wurde noch nicht implementiert; die Drag-and-Drop-Funktionen funktionieren (noch) nicht makellos und die Wiederherstellung von Sitzungen betrifft nur Fenster, die XWayland verwenden. Eine vollständige und regelmäßig aktualisierte Liste der Probleme von Plasma-Wayland kann hier eingesehen werden: https://community.kde.org/Plasma/Wayland_Showstoppers

Unter Intel-GPUs, AMD-GPUs, die den radeon- oder amdgpu-Treiber verwenden sowie Mali-GPUs die den panfrost-Treiber verwenden, sollte Plasma-Wayland funktionsfähig "aus der Tüte fallen". Soll eine NVIDIA-GPU mit dem proprietären Treiber verwendet werden, ist ein wesentlich komplizierterer Einrichtungsprozess nötig; die dazu benötigten Teile sind noch nicht vollständig in Debian angelangt. Der momentane Stand der Unterstützung von Plasma-Wayland für NVIDIA-Setups mit dem proprietären Treiber kann hier eingesehen werden: https://community.kde.org/Plasma/Wayland/Nvidia

Zeichentablets

Über das Paket kde-config-tablet können eine Konfigurationssektion in den Systemeinstellungen und ein Applet zum schnellen Wechseln der Einstellungen für Zeichentablets hinzugefügt werden. Sollte ein Tablet nicht sofort erkannt werden, ist außerdem ein Hilfswerkzeug enthalten, was den Konfigurationsprozess erleichtern soll: der "Wacom-Tablet-Finder".

Wacom-Tablets bieten die mit Abstand beste KDE- und Linux-Unterstützung. Andere Marken werden möglicherweise Unterstützt, wobei der Grad der Unterstützung schwankt. Im Vergleich zu Wacom-Tablets ist hier jedoch wesentlich weniger Erfolg garantiert. In der Regel kann bei Wacom-Tablets davon ausgegangen werden, dass diese "einfach so", problemlos funktionieren.

Einstellung der Bildschirmsperre

Die Bildschirmsperre kann, ähnlich wie SDDM, konfiguriert werden, indem das Paket kde-config-screenlocker installiert wird. So wird der neue Abschnitt Bildschirmsperre zu den Systemeinstellungen hinzugefügt. Dort können etwa das Tastenkürzel zum Sperren des Bildschirms, das verwendete Hintergrundbild, die Medien-Kontrollfunktionen, die Zeitspanne, bei der keine Passworteingabe erforderlich ist sowie jene, nach der sich das System von selbst sperrt, eingestellt und festgelegt werden.

KDE/Breeze-Startbild (boot splash)

Um die Integration von KDE in das System zu verbessern, kann auch das Startbild beim Hochfahren (vgl. engl. boot splash) eingestellt werden. Dieser Einstellungsprozess wird in der Tiefe auf der englischsprachigen Wiki-Seite zu plymouth beschrieben. In Kürze wird das Plymouth-Breeze-Thema mit der Installation des Pakets plymouth-theme-breeze hinzugefügt, was dann über die Systemeinstellungen konfiguriert werden kann, wenn der entsprechende Abschnitt über das Paket kde-config-plymouth installiert wurde.

Farbprofile und Farbverwaltung

Über das Paket colord-kde kann der Abschnitt Farbkorrekturen zu den Systemeinstellungen hinzugefügt werden. Dort können auch jeweilige Anzeigegeräte konfiguriert werden, so dass ein bestimmtes Farbprofil verwendet wird. Dieses kann dabei aus einer vorgegebenen Liste gewählt oder in das System importiert werden. Besonders nützlich ist diese Funktion für Künstlerinnen und Künstler, die viel mit Grafik zu tun haben oder in der Print-Branche arbeiten. Das Paket steht momentan nur in Debian Experimental zur Verfügung und kann als solches nur für erfahrene Nutzer empfohlen werden, die mit der Aktiviertung und Nutzung des experimentellen Repositoriums und dessen Paketen vertraut sind. Dazu ist der englischsprachige Wiki-Artikel zu DebianExperimental zu empfehlen, in dem eine lange Liste an Warnungen und Anleitungen geboten wird.

Native Symbole und Themen für LibreOffice

Sobald das Paket libreoffice-kde5 installiert ist, sollte ein passendes Thema automatisch beim Starten von LibreOffice unter Plasma gewählt werden, welches sich gut in das Systemthema von KDE einpasst. Damit einher gehen native Qt-Dialoge zum Öffnen und Speichern von Dateien.

Sollte das Breeze-Dark-Thema verwendet werden, kann es zu schlechten Kontrasten der Symbole mit dem Hintergrund kommen. Eine Einstellungsmöglichkeit findet sich in LibreOffice: Extras > Optionen > Ansicht > Symbolstil -- Dort kann das Symbolthema auf Breeze (Dark) umgestellt werden.

Zurücksetzen der KDE-Plasma-Konfigurationen auf die Standardwerte

Sollte irgendetwas unfassbar scheußlich schiefgelaufen sein oder einfach eine blanke Leinwand gewünscht sein, kann die Konfiguration von KDE Plasma zurückgesetzt werden. Dazu sollte in einem Terminal in das Verzeichnis ~/.config navigiert werden. Dort sollte dann folgendes ausgeführt werden:

for j in plasma*; do mv -- "$j" "${j%}.bak"; done

Dabei werden alle Konfigurationsdateien, die mit Plasma zusammenhängen um die Dateiendung .bak ergänzt, wodurch Plasma diese beim nächsten Start nicht finden können wird. Somit wird die Oberfläche zur Neu-Generierung der Konfiguationsdateien gezwungen. So kann auf einem sicheren Weg eine Standardkonfiguration wiederhergestellt werden, ohne irgendwelche Dateien löschen zu müssen.

Anzeigen von Informationen zur Fehlerbehebung

Wenn ein Fehler unter KDE gemeldet werden soll oder in einem Forum um Hilfe gebeten wird, kann es sehr nützlich sein, ein paar Informationen zur Systemumgebung anzuhängen. Ein einfacher Weg, diese Informatioen zu ermitteln, ist folgender Befehl:

qdbus org.kde.KWin /KWin supportInformation

So wird eine lange Liste nützlicher Informationen ausgegeben, die in einen Fehlerbericht eingebunden werden können. Angesichts der Länge dieser Ausgabe empfehlen wir, diese unter https://paste.debian.net/ hochzuladen und den Link an Stelle des gesamten Texts einzufügen, wo auch immer nach Hilfe gebeten werden sollte.


Siehe auch

See also


CategoryDesktopEnvironment | CategorySoftware